Blog


Hier findest Du meine Gedanken zu "meinen" Themen und auch immer wieder die Gedanken anderer Menschen, mit denen ich mich austausche


13.04.2022  LASS` MAL ÜBER`S STERBEN REDEN

Nein? Aber warum denn nicht?

Sterben und Tod sind in unserer Gesellschaft DIE Tabu-Themen überhaupt. Schon während meiner Zeit als Krankenschwester habe ich gemerkt, dass Menschen darüber nicht sprechen und nachdenken möchten. Regelrecht empört darauf reagieren, wenn man einfach mal über´s Sterben redet.

Aber ich verrate dir was: das Sterben ist neben der Geburt wirklich das Einzige, wo wir alle nicht drumherum kommen. Nie sind wir "gleicher" als im Moment der Geburt und im Moment des Sterbens.

Eines steht also fest: Jeder, auch du, wird sich irgendwann einmal mit Sterben und Tod beschäftigen müssen. Allerspätestens dann, wenn du selbst diese Erde verlässt. Höchstwahrscheinlich aber schon eher. Und wäre es dann nicht gut, wenn du vorbereitet bist? Wenn du das, was dir so viel Angst machst, schon ein bisschen kennst?

Da ist so viel Sorge, so viel Unwissenheit, so viel Irrglaube. Dem Tod haftet ein alter, muffiger, dunkler Umhang an. In Erzählungen ist er kalt und schwarz, unumkehrbar und das Ende von allem.
Was wäre, wenn wir den Tod in ein neues, buntes und luftiges Gewand kleiden? Was wäre, wenn wir anfangen, ihn kennenzulernen, ihn zu verstehen, ihn zu akzeptieren als Teil des Lebens? Und was wäre denn eigentlich, wenn der Tod überhaupt nichts anderes als die Geburt in eine andere Welt ist? Hast du darüber schon mal nachgedacht?

Es gibt einen Unterschied zwischen dem Sterben und dem Tod, auch wenn beide Worte oft synonym verwendet werden. Das Sterben kann ein Prozess von Sekunden, Minuten, Stunden, Tagen oder auch Wochen sein, wohingegen der Tod den Moment bezeichnet, in dem der Körper all seine Funktionen eingestellt hat.

Was weißt du über das Sterben und den Tod? Was sind deine Gedanken dazu? Es gibt kein "richtig" und kein "falsch". Alles, was es gibt ist "so fühle/denke ich".


12.04.2022 ICH STELL´ MICH MAL VOR

Hi, ich bin Nina ...
... und ich erzähl´ mal ein bisschen was über mich. Wie kommt man eigentlich dazu, Sterbe- und Trauerbegleiterin für Tiere und ihre Menschen zu werden? Oder Tierbestatterin? Die Frage höre ich immer wieder. In einem Satz kann ich sie gar nicht beantworten, aber ich versuche, mich kurz zu fassen.
In meiner Zeit als Krankenschwester auf einer Intensivstation wurde ich Sterbe- und Trauerbegleiterin und habe viele Menschen und ihre Angehörigen beim Sterben und darüber hinaus begleitet. Während die meisten Menschen über den Tod weder nachdenken noch sprechen möchten, hatte ich schon immer ein großes Interesse an und keine Berührungsängste mit "ihm".
Als mein Seelenhund Duke (ungeplant) selbstbestimmt starb, fügte sich mein Weg bis hierher wie von selbst. In den Jahren als Tierbestatterin habe ich immer wieder und immer intensiver festgestellt, dass es einen absoluten Handlungsbedarf im Umgang mit dem Sterben und dem Tod von Tieren, aber auch im Umgang mit der Trauer um ein Tier gibt. Ich würde beinahe sagen, ein Paradigmenwechsel ist dringend notwendig. Und es scheint, als sei es an der Zeit, meine ersten Schritte auf diesem Weg zu gehen. Mit meinen Füßen, aber vor allem mit meiner lauten Stimme für die Tiere ein ganzes Universum anzuschubsen und möglichst viele von euch mitzunehmen. Mein Anliegen ist simpel und doch so kompliziert. Ich habe zwei Thesen:


I. Es muss nicht jedes Tier euthanasiert werden.
II. Viel zu viele Tiere werden euthanasiert, obwohl es nicht notwendig/zu früh ist.


Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin nicht gegen Euthanasie.  ICH.BIN.NICHT.GEGEN.EUTHANASIE.


Ich bin DAFÜR, dass Tiere selbstbestimmt sterben dürfen und auf dem Weg palliativ bestmöglich begleitet und versorgt werden. Dass sie eine Stimme bekommen und in ihren Vorstellungen und Wünschen einbezogen werden.
Ich bin DAFÜR, dass Tierhalter einen Raum, Respekt und Verständnis für ihre Trauer erhalten und dies auch einfordern.
Ich bin DAFÜR, dass Menschen bereit sind, sich mit dem Sterben und dem Tod zu beschäftigen, um durch Wissen Ängste abzubauen.
DAFÜR gehe ich los und nehme dich mit, wenn du magst.


Nachfolgend steht mein "alter" Blog. Diese Zeilen, vor allem die über den Tod meines Seelenhundes Duke, bedeuten mir so viel, dass ich sie nicht löschen möchte. Mit der Zeit werde ich vermutlich weitere, neue Blogartikel einstellen.

Gedanken über Tiere und Menschen


29.09.2019                  NEUIGKEITEN VON UNS UND VOM KLEINEN ITALIENER

 

 

Es war ganz schön lange ruhig um uns, was aber leider nicht heißt, dass nichts "los" war. Joe hat sich richtig gut eingelebt bei uns, er und Nala verstehen sich perfekt - genau so, wie es mit Duke auch gewesen ist und dafür bin ich wirklich dankbar.

Es hat sich gezeigt, dass Joe tatsächlich deutlich größere Angst vor Männern als vor Frauen hat und als sich die allergrößte Unsicherheit etwas gelegt hat, fing er an, das auch zu zeigen, durch Knurren und durch Schnappen. Normales hündisches Verhalten, aber dennoch irgendwie enttäuschend, wenn das der eigene Hund macht. Er hat Patrick angeknurrt und nach ihm geschnappt und auch dessen Schwester. Die Einzige, die von Anfang an als Freund, als ungefährlich, als "Mama" eingestuft wurde, bin ich. Ich darf ihm die Ohren sauber machen, ihn hochheben, alles tun, was notwendig ist. Wir haben viel daran gearbeitet, dass Joe nun auch Patrick als Freund ansieht, er (Patrick) musste viel über die "Hundesprache" und die Beschwichtigungssignale lernen und auch lernen, sie zu erkennen und selbst anzuwenden. Und die Beiden machen das wirklich super miteinander. Andere, fremde Menschen halten wir von ihm fern, einfach, weil er das noch nicht kann und möchte. Er kommt überall mit hin, hat aber immer die Möglichkeit, sich in seine Box zurück zu ziehen und dass ihn jemand anfasst erlauben wir noch nicht.

Gesundheitlich gibt es Gutes und Schlechtes zu berichten: ein Herzultraschall ergab, dass das Herz noch schlechter ist als erwartet und Joe nun weitere Medikamente braucht. Aber man merkt es ihm körperlich nicht an, er ist topfit. Seine Zahnsanierung, bei der ihm acht Zähne gezogen wurden und die gleichzeitige Kastration hat er gut überstanden und kann nun auch schmerzfrei und mit Genuss fressen. Nala hatte ebenfalls eine OP - ihr wurden zwei Tumore am Gesäuge entfernt, die Gott sei Dank beide gutartig waren. 

Seit Freitag sind wir aus unserem ersten Urlaub mit Joe zurück und sind total begeistert davon, wie er seinen allerersten Urlaub gemeistert hat. Wir hatten ein Ferienhaus direkt am See und waren Wandern, im Tierpark, haben eine Floßfahrt gemacht und jeden Abend auf der Hotelterrasse gesessen und er hat es mit Nalas souveräner Unterstützung einfach toll gemacht.

 

Seit Ende August gehört Joe übrigens komplett zu uns: wir haben ihn übernommen und werden ihn wie geplant und erhofft für immer behalten. Die dazugehörige Geschichte rund um den Tierschutzverein gibt es zu gegebener Zeit auch noch … ich muss ein wenig Zeit vergehen lassen, um dann vielleicht etwas objektiver und mit weniger Emotionen zu erzählen, was da passiert ist. 

 

 


19.07.2019   "So lange es mehr blaue als graue Tage gibt" - Gedanken über das Sterben und den Tod von Tieren, über Verantwortung, trauer und die zeit "danach"

Die Vorsitzende des Tierheims Wannigsmühle hat mich im Juni gefragt, ob ich einen Artikel für die zweimal jährlich erscheinende Tierheimzeitung schreiben möchte. Ich musste nicht nachdenken um zu wissen, worüber ich schreiben möchte. Ganz leicht ging mir der Text über dieses schwierige und traurige Thema von der Hand, einfach, weil es mir so sehr am Herzen liegt. 

 

Artikel lesen


15.07.2019                                        Die ersten Tage mit Joe

Als wir mit Joe daheim ankamen, sind wir zunächst in den Garten meiner Schwiegereltern gefahren, damit die Hunde sich nochmal kennenlernen können und damit Joe in Ruhe alle Geschäfte erledigen kann. Laufen wollte er auch hier fast gar nicht und Nala meinte, vor einem ausgiebigen Bad möchte sich ihn auch nicht aus der Nähe kennenlernen. Daher habe ich den kleinen Mann, der auch wirklich nicht gut roch, zunächst geduscht und vorsichtig abgetrocknet, ihm ein Stückchen Wurst gegeben und mich mit ihm im Garten auf den Rasen gesetzt. Er war dermaßen verschüchtert, dass er sich von alleine so gut wie gar nicht bewegen mochte und so sind wir dann auch nach Hause gefahren.

Joe sah zum ersten Mal ein Haus und eine Wohnung von innen und wusste zunächst überhaupt nicht, wo er hin sollte. Dass das Sofa ein guter Platz ist, hat er aber dann recht schnell rausgefunden :-) Da wir auch auf Nachfrage keine Info darüber erhalten hatten, welches Futter wir für Joe besorgen sollen (die Hunde werden mit dem Futter gefüttert, das da ist - das kann mal Nass- mal Trockenfutter sein, mal von dieser Firma und mal von einer anderen), versuchten wir es zunächst mit Platinum Trofu, was er aber nicht annahm. Gekochtes Huhn mit Karotte mochte er dann aber gerne fressen. Getrunken hat er am ersten Tag kaum, obwohl wir es ihm viele Male angeboten haben. Die Nacht hat er neben unserem Bett in Dukes riesiger Hundebox ganz friedlich schlummernd verbracht. Nala war und ist sehr tolerant mit ihm. Er darf - für ihre Verhältnisse - sehr nah bei ihr liegen und sie schimpft ihn auch sehr selten mal, wenn er zu zappelig ist oder vor ihrer Nase rumturnt. 

Natürlich ist Joe nicht stubenrein, außerdem bekommt er wegen seiner Herzprobleme Furosemid, das ist ein Medikament, das die Urinausscheidung steigert. Unter diesen Umständen ist das Leben in einer Wohnung im zweiten Stock ohne eigenen Garten natürlich nicht optimal, zumal Joe die Treppen in den ersten Tagen gar nicht laufen mochte und immer rauf und runter getragen werden musste. Mittlerweile läuft er aber selbst und braucht nur ein wenig Starthilfe, weil er die sichere Wohnung nicht so gerne verlässt. Wir haben auch schon einzelne Tage ganz ohne Pipi-Unfälle zu verbuchen und das wird sicher mit der Zeit immer besser. Am dritten Tag begann Joes Durchfall, den wir zunächst auf Stress, Ernährungsumstellung usw. schoben. Als es aber nicht besser wurde kam auf Nachfrage aus Italien die Info, dass er positiv auf Trichomonaden getestet wurde … Massiver Durchfall bei einem Hund, der körperlich in einem so ausgezehrten Zustand ist, ist natürlich kein Spaß. Zum Glück trinkt er mittlerweile sehr gut. Die Tierärztin hat bereits Medikamente gebracht und morgen kommt sie vorbei, um Joe anzusehen und eine Kotprobe mitzunehmen. Wir hoffen natürlich, dass er sich bald erholt und sich gesundheitlich auf besseren Wegen befindet.

Trotz aller gesundheitlichen Probleme gibt es auch viel Schönes zu vermelden. Nach vier Tagen klopfte morgens zum ersten Mal das Schwänzchen, als er mich sah und ich ihn aus der Box "befreite". In der Wohnung findet er inzwischen recht schnell zur Ruhe; weiß, wo er sich hinlegen soll und kommt mit unserer Nala wirklich prima aus. Seine Mahlzeiten nimmt er auf dem Sofa ein, weil er sich noch nicht in die Küche traut, aber das macht nichts. Alles braucht seine Zeit. Für Unternehmungen, bei denen wir anderen Menschen begegnen, haben wir seine kleine Faltbox, die im Auto steht, immer dabei. Darin fühlt er sich sicher und legt sich dort auch sehr oft freiwillig hinein. Jeder neue Mensch ist für Joe zunächst eine potentielle Gefahr - er hat in seiner sensiblen Junghundezeit nichts anderes gelernt und ist nun nicht mehr in der Lage, zu generalisieren (verallgemeinern), dass von Menschen in der Regel keine Gefahr ausgeht. Bei ihm ist es umgekehrt und das wird auch ein Leben lang so bleiben: jeder neue Mensch in seinem Leben muss auf Vertrauenswürdigkeit geprüft werden. Wir werden ihm bestmöglich dabei helfen und dafür sorgen, dass er ab jetzt nur noch gute Erfahrungen sammelt und somit versuchen, all das Böse, das ihm in seinem Leben bereits widerfahren ist, ein kleines bisschen gut zu machen. 

 

FORTSETZUNG FOLGT


12.07.2019             Von der Null zum Prinzen - Zero AUS Italien ZIEHT BEI UNS EIN

Tierschutz Italien Zero Joe Nina Folle Tierkommunikation

Auf welchem Weg der kleine Italiener in unser Leben gefunden hat, werde ich zu gegebener Zeit noch genauer beschreiben. Da haben nämlich auch die "höheren Mächte", das Universum und nicht zuletzt unser Duke kräftig mitgemischt. Heute möchte ich Zero, der jetzt Joe heißt, und unseren gemeinsamen Start vorstellen.

Wir haben uns also entschieden, einem Hund aus Italien ein Zuhause bei uns zu geben - vorerst auf Pflege, aber natürlich mit Bleibeoption, wenn es zwischen uns allen passt. Anfang Juni haben wir Kontakt mit der Ansprechpartnerin für Zero von der Hundehilfe Mariechen aufgenommen und es musste zunächst abgeklärt werden, ob er aufgrund seiner verschiedenen Erkrankungen überhaupt zur Pflege nach Deutschland kommen darf. Nach ein paar Stunden kam dann aber schon das OK und eine aufregende Zeit begann. Eine Zeit voller Vorfreude, aber auch voller Zweifel: wie wird das sein mit einem kranken Hund, der sein ganzes Leben in einem Zwinger verbracht hat, misshandelt von einem Jäger, benutzt zur Jagd und schließlich, mit sechs Jahren, entsorgt, weil er für ihn nicht mehr zu gebrauchen war? Ein Hund, der es mittlerweile sieben Jahre lang gewohnt ist, überall sein Geschäft zu verrichten, weil er noch niemals ein Haus oder eine Wohnung betreten hat und nicht weiß, dass man da am besten nicht reinpieselt? Ein Hund, der keinen Tag-Nacht-Rhythmus hat, weil er das einfach nicht kennt, dass man tagsüber "lebt" und in der Nacht schläft? Kann er irgendwann ohne Angst im Auto mitfahren, nachdem Autofahren doch bislang immer mit Gewalt und schlechten Erfahrungen verbunden war? Nachdem er einen Transport von 12 Stunden in einer Transportbox aus Italien hinter sich hat? Und die wichtigste aller Fragen war natürlich die, ob und wie das Zusammenleben zwischen ihm und unserer Nala klappen wird. Aus diesen Gründen haben wir uns entschieden, Zero zunächst in Pflege zu nehmen. Sollte zwischen uns alles gut sein, soll er bei uns bleiben; stellt sich heraus, dass es mit ihm und Nala nicht funktioniert, so haben wir ihm zumindest Starthilfe für ein tolles neues Leben in Deutschland gegeben. Das waren also die Gedanken, die ich in den letzten Wochen in meinem Kopf hin- und herüberlegt habe.

Zero ist nicht nur extrem verängstigt, er ist auch krank: neben einer Kreuzbandverletzung und einer Mitralklappeninsuffiziens, die mit vier verschiedenen Medikamenten behandelt wird, ist er auch positiv auf Leishmaniose getestet. Auch das war etwas, womit ich mich erstmal eingehend beschäftigen und mich darüber informieren musste, bevor die Entscheidung fallen konnte. 

Als wir am 07.07. in aller Frühe auf dem Weg nach Kitzingen waren, hatten wir auf Anraten des Vereins ein Sicherheitsgeschirr und ein Zugstopphalsband im Gepäck - neben Wasser, einer Leine, Feuchttüchern, Handtüchern, Flohshampoo, einem Scaliborhalsband , einer Transportbox und jeder Menge Aufregung im Bauch. Nala war natürlich auch dabei, genau wie viele andere Hunde der Familien, die gespannt auf ihren Neuzugang warteten. Da sich der Transport verspätet hatte, mussten wir 1,75 Stunden vor Ort warten, waren aber gut mit Kaffee und Kuchen versorgt.

Um 9:30 Uhr war es dann soweit: ein Hertz-Transporter mit drei Personen im Führerhaus und 24 Hunden im Laderaum bog um die Ecke, und dann waren sie da. Als die hinteren Türen geöffnet wurden, entdeckte Patrick unseren Zero sofort: ganz unten rechts saß er still und geduckt in seiner Transportbox und sah uns sofort an. Ein unheimlich emotionaler Moment, in dem erstmal ein paar Tränen flossen. Mit zitternden Händen überreichte ich der Dame des Vereins unsere Leine, aber Zero wollte seine Box nicht verlassen. Er musste rausgehoben werden und wollte dann erstmal nur eins: WEG. Uns brach schier das Herz beim Anblick dieses kleinen, bis auf die Knochen abgemagerten Kerlchens, dem die blanke Angst ins Gesicht geschrieben stand. Wir setzten uns erstmal eine Weile abseits mit ihm hin, dann trug ich ihn zum Auto, da er unter keinen Umständen mit uns mitlaufen wollte. Dort machten wir ihn dann mit Nala bekannt, die wie immer sehr vorsichtig und freundlich war. Durch den langen Transport auf engem Raum roch der kleine Zero leider nicht besonders gut, und so wollte Nala zunächst lieber nicht zu nah rankommen :-)

Wir beschlossen, erstmal in Ruhe nach Hause zu fahren und dort alles weitere auf uns zukommen zu lassen. So legten wir den kleinen Mann in seine neue Faltbox auf die Kuscheldecke und machten uns auf den Heimweg. Ab jetzt heißt Zero JOE und führt an der Seite von Prinzessin Nala ein wahres Prinzenleben - wer nennt seinen Hund denn bitte Zero, was neben "Null" auch noch "Nichtsnutz" und "Taugenichts" bedeutet? 

 

FORTSETZUNG FOLGT


13.06.2019                       Info-Abend Tierkommunikation am 06.06.2019

Info-Abend Tierkommunikation Nina Folle Großwenkheim www.mit-tieren-leben.de Spendenübergabe Tierheim Wannigsmühle

Am 06.06.2019 fand im Sportheim Großwenkheim ein Info-Abend zum Thema Tierkommunikation statt. 64 Personen haben teilgenommen und ich bin über das große Interesse am Thema wirklich begeistert. Sechs der Teilnehmer sind so interessiert, dass sie sich direkt zum Basiskurs in Tierkommunikation am 20.07. angemeldet haben - auch das ist mir eine große Freude. Es können gar nicht genug Menschen sein, die sich auf den Weg machen. Der Erlös des Abends in Höhe von 354 Euro kommt den Schützlingen des Tierheims Wannigsmühle zugute - die Tierheimleitung und das Team der Wannigsmühle haben sich sehr darüber gefreut. Zum Bericht des Tierheims Wannigsmühle                                                                                                                                                                                         Foto: Tierheim Wannigsmühle


26.03.2019                                          Nala ohne Duke

Fast zwei Monate ist Duke schon nicht mehr körperlich bei uns und so ist es für mich endlich einmal an der Zeit darüber zu schreiben, wie es Nala mit und nach Dukes Tod ergangen ist. 

Am Tag seines Todes war Nala sehr beschäftigt und abgelenkt. Sie war ja mit ins Krematorium gefahren, hatte dort Freundschaft mit dem "Seelentrösterhund" Leo geschlossen und einen schönen Spaziergang mit uns gemacht. In den ersten Tagen danach war ihr nicht viel anzumerken, bis auf eine etwas schwer zu beschreibende Leichtigkeit. Ich hatte das Gefühl, dass sie unbeschwerter, fröhlicher und ja, irgendwie "leichter" geworden war und schob das darauf, dass die beiden eine so enge Verbindung haben, dass Nala Duke zu Lebzeiten eine ganze Menge von seinem Leid und Schmerz abgenommen hatte und sich nun wie befreit fühlte. Außerdem weiß ich, dass Tiere ein anderes Verhältnis zum Kreislauf von Leben und Tod haben und bin davon überzeugt, dass Duke auch für Nala immer noch da ist, auf eine andere Art.

Nach ein paar Tagen veränderte sich Nalas Verhalten sehr. Sie wurde fürchterlich schreckhaft, sprang oft wie von der Tarantel gestochen vom Sofa oder Bett auf, sah sich suchend um und schnüffelte in die Luft, rannte schreiend aus der Küche, wo sie eben am Fressen gewesen war und sah sich verstört um. Ich hatte das Gefühl, sie wusste gerade selbst nicht, wer und was sie genau ist, wo ihr Platz ist. Und ich glaube fest, dass in dieser Anfangszeit Dukes Seele uns sehr oft bei uns gewesen ist, Nala das gespürt hat und es sie zu Beginn verunsichert hat. Mit einer Bachblütenmischung, die sie fünf Wochen einnahm, ganz viel Liebe, Geduld und Zeit hat sich ihr Verhalten mittlerweile wieder normalisiert. Wunderschön ist es zu erkennen, dass ganz deutlich einige Verhaltensweisen von Duke an Nala zu erkennen sind. So klaute sie zum Beispiel kürzlich ein Stück trockenes Brot vom Tisch, indem sie sich mit dem Vorderfüßen auf den Tisch stellte und das Brot aus der Tischmitte nahm. Unvorstellbar, dass Nala so etwas macht. Solche Sachen tut nur Duke. Außerdem möchte sie seit dem Tag von Dukes Tod partout keinen Mantel mehr anziehen. Prinzessin Nala, die kleine Frostbeule, die schon bei Temperaturen unter 15 Grad nicht ohne Mantel das Haus verließ, bei Regen schon dreimal nicht, weigert sich seit fast zwei Monaten, einen Mantel anzuziehen, läuft weg, wenn man mit dem Mantel auf sie zu kommt - genau wie Duke das getan hat. Und sie geht ohne Angst und Unsicherheiten mit ihrem Herrchen auf den Fußballplatz, begrüßt die Spieler, lässt sich anfassen. Das war Dukes Hobby. Nala war das alles immer zu viel, zu laut und zu aufregend. 

Zum Thema Seelenwanderung gibt es ja sicher verschiedene Ansichten, manche haben davon noch nie gehört, andere sind der Meinung, dass es so etwas nicht gibt. Ich für meinen Teil habe nun die Bestätigung erhalten für etwas, woran ich vorher bereits geglaubt habe. Ein wunderschönes Buch zu diesem Thema hat mir nach Dukes Tod sehr geholfen. Ich nehme es immer wieder zur Hand, weil es einfach so berührend, gleichzeitig aber auch informativ ist: "Tiere erzählen vom Tod" von Penelope Smith

 

Wir kommen langsam an in unserem Leben ohne Duke. Wobei das wirklich nicht richtig formuliert ist: Duke ist immer hier, bei uns. Wir alle spüren ihn so oft so deutlich, dass es sich gar nicht verleugnen lässt. Und wer weiß, dass Seelenwanderung existiert und dass wir alle nicht nur einmal auf dieser Erde leben der vertraut darauf, dass wir die, die wir lieben, wiedersehen. 


09.03.2019                                             mein Leben ohne duke

"Es weht der Wind ein Blatt vom Baum, von vielen Blättern eines.

Das eine Blatt, man merkt es kaum, denn eines ist ja keines.

Doch dieses eine Blatt allein ist Teil von meinem Leben.

Drum wird dies´ eine Blatt allein für alle Zeiten fehlen."

 

Fünf Wochen sind vergangen, seit Duke gegangen ist. In dieser Zeit ist unheimlich viel passiert und dennoch fühlt es sich manchmal an, als sei es erst vor ein paar Tagen gewesen, dass ich meinen geliebten Seelenhund, meinen besten Freund verloren habe. Ich nehme Dukes Urne inzwischen nicht mehr mit auf die Arbeit, ich zünde nicht mehr in jeder Sekunde, die ich Zuhause bin, eine Kerze an. Aber jeden Abend brennt sie, die Kerze, und es fließen weiterhin fast täglich Tränen. Ich habe es bislang nicht geschafft, Dukes Decken aus seinem Bett zu waschen. Alles liegt hier wie an dem Tag, an dem er für immer eingeschlafen ist. Seine Decke, seine Zudecke und das vollgesabberte Kissen, auf dem sein Kopf lag, als er seinen letzten Atemzug tat. Sein Napf steht in der Küche, seine Geschirre, Leinen und Mäntel hängen im Flur am Geländer neben Nalas. Bei einem Spaziergang zwei Wochen nach Dukes Tod sagte Patricks Cousine, dass ihre Leine kaputt gegangen sei und ohne nachzudenken sagte ich ihr, dass ich ihr Dukes Leine geben würde. Zuhause angekommen wurde mir klar, dass ich das gar nicht kann. Ich hänge sehr an seinen Sachen, kann nicht einmal genau sagen, warum. Auch nur irgendetwas von ihm wegzugeben, ist im Moment noch nicht möglich für mich. Und deshalb bleibt alles hier, bei mir. So lange bis sich das ändert oder bis wir es vielleicht wieder brauchen.

 

Hatte ich mir den Abschied von Duke und ein Leben ohne ihn schon immer wahnsinnig schmerzhaft und schwer vorgestellt so kann ich jetzt sagen, dass jede Vorstellung lediglich eine lachhafte Illusion der Realität ist. Es ist auch heute noch in vielen Momenten kaum auszuhalten, die Trauer oft immer noch überwältigend. Das Leben geht weiter, natürlich. Der Alltag funktioniert, Nala ist hier und die Pferde, ebenso wie Patrick und nicht zuletzt auch ich selbst und ich möchte nach wie vor allen gerecht werden. Aber sein Verlust ist einfach riesengroß, er fehlt mehr als ich es mir je hätte vorstellen können.

 

Es sind auch viele schöne Dinge passiert, seit Duke nicht mehr hier ist. Er hat mir Wege gezeigt, die ich vorher nicht kannte und die ich nun mit viel Mut, Zuversicht und Vertrauen gehen werde. Außerdem ist er immer hier, bei uns. Aber das ist eine andere Geschichte und ich bin noch nicht sicher, ob ich schon bereit bin, sie "öffentlich" zu teilen.

 


17.02.2019    der schwärzeste tag - abschied von meinem seelenhund Duke - teil III

Die ersten Tage nach Dukes Tod erlebte ich wie in Trance. Ich weiß auch nicht mehr allzu viel davon, nur einige "größere" Dinge, die ich tat. Das Krematorium hat eine Gedenkseite für Duke eingerichtet, auf der man Kerzen für ihn anzünden und ihm etwas schreiben kann. Das haben wir und auch viele andere Menschen, die Duke kennen und lieb haben, gemacht. Es ist traurig, die Nachrichten zu lesen, tut aber auch gut. Seine "Urne" steht bei uns im Wohnzimmer, zusammen mit einem Engel, einem Herz, einem Hundekeks, seiner Bernsteinkette und seinem kleinen Doppelgänger (ein Plüschhund). So wie jemand Zuhause ist, brennt immer eine Kerze für ihn. 

Duke fehlt einfach überall, und obwohl sein Tod so absehbar war, obwohl wir unseren Trauerprozess schon vor vielen Monaten begonnen hatten, hat es mich wie ein Faustschlag ins Gesicht getroffen, die Erkenntnis, dass man sich auf etwas, das so weh tut, einfach nicht vorbereiten kann. Ich habe Duke in seiner Holzbox sogar am ersten Tag mit auf die Arbeit genommen, konnte ihn einfach nicht Zuhause lassen. Das Buch "Herzenspfade" von der Tierflüsterin Beate Seebauer hat mir sehr geholfen. Sie schreibt so einfühlsam über den Tod ihrer Hündin Safi und bestärkt einen darin, die Trauer so zu leben, wie man sie empfindet, ganz egal, was andere davon halten. Für mich ist Ablenkung keine Option, ich nehme mir die Zeit, die ich eben brauche. Trauer lässt sich nicht wegschieben, höchstens für den Moment. Aber sie kommt, sobald sie Raum bekommt und das ist auch gut so. 

An Tag 17 nach Dukes Tod kann ich sagen, dass ich noch mitten in meinem Trauerprozess stecke. Es wird nach einigen Tagen anders, es fühlt sich nach mehr als zwei Wochen nicht mehr den ganzen Tag so an, als hätte mir jemand mein Herz aus dem Körper gerissen. Wohl aber an jedem Tag noch für einzelne Momente - an manchen Tagen öfter und länger, an anderen nicht so oft. Schreiben hilft mir, sowohl hier an dieser Stelle, als auch in meinem "Duke-Tagebuch" und auf seiner Gedenkseite. Jeder sollte in seiner Trauer das tun, was gut für ihn ist und dafür sollte sich niemand vor anderen rechtfertigen müssen, ganz egal wie die Trauerarbeit aussieht. Wen es interessiert, wie Dukes Gedenkseite aussieht, kann sie sich gerne einmal ansehen: https://dankundtreu.gemeinsam-trauern.net/Begleiten/hund-duke

 

 


15.02.2019     der schwärzeste tag - abschied von meinem seelenhund Duke - TEIL iI

Es war also kurz vor halb 6 am Morgen, und ich bin ins Schlafzimmer gegangen, um meinem Freund zu sagen, dass Duke für immer eingeschlafen ist. War ich die ganzen vielen Wochen und Monate zuvor, in denen wir schon mehr als einmal Dukes Abschied ganz nah wähnten, meist sehr tapfer und stark gewesen, war der frühe Morgen des 31.1.2019 der Moment, in dem ich zusammenbrach. Der ganze Schmerz der letzten Monate, den ich Duke und auch Nala zuliebe immer in Schach gehalten hatte, brach aus mir heraus. Ich weinte und weinte, konnte mich gar nicht beruhigen und fühlte wirklich körperlichen Schmerz über den Verlust meines besten Freundes.

Wir sind dann alle zusammen ins Wohnzimmer gegangen, haben Kerzen angezündet, Duke gestreichelt, mit ihm gesprochen, haben geweint. Später dann haben wir die wichtigsten Menschen darüber informiert, dass Duke jetzt ein Engel ist. Haben auf der Arbeit angerufen, dass wir heute nicht kommen werden. Schon lange waren wir uns einig darüber, dass wir für Duke eine Einzeleinäscherung möchten. So rief ich um 7:30 Uhr im Krematorium an und vereinbarte einen Termin für den gleichen Nachmittag. Nachdem ich Nala gefüttert und die Pferde versorgt hatte, saßen wir weiter zusammen im Wohnzimmer, haben geredet, versucht etwas zu frühstücken (ohne Erfolg) und die letzten Stunden mit unserem Schatz verbracht. Gegen halb 11 brachten wir Duke aus seinem Zuhause ins Auto, um ihn nach Schwäbisch Hall ins Krematorium zu bringen. Ein schlimmer Moment, als wir ihn die Treppe hinunter trugen und ins Auto legten. Trotz aller Trauer ein praktischer Hinweis: ich hatte vor lauter Traurigsein und Organisieren nicht daran gedacht, dass die Totenstarre nach wenigen Stunden eintritt. Somit lag Duke mit lang ausgestreckten Beinen in seinem Bett und es stellte für uns ein Problem dar, ihn durch das Treppenhaus zu tragen und ins Auto zu legen. Bei einem so großen Hund ist das etwas, woran man denken sollte. 

 

Bei allem war Nala immer an unserer Seite. Auch sie hat einen großen Verlust erlitten und sollte mit einbezogen werden und dabei sein. Nala selbst merkte erstaunlicherweise erst nach dem Frühstück, dass Duke nicht mehr lebt. Sie lief morgens um halb sechs im Halbdunkel an seinem Bett vorbei und ging auf´s Sofa, um dort weiter zu schlafen, so wie sie das jeden Morgen macht. Gegen halb acht machte ich ihr Frühstück und erst, als sie danach wieder ins Wohnzimmer zurückging, bemerkte sie, dass Duke leblos in seinem Bett lag. Ich deckte ihn auf und sie schnupperte ihn sehr, sehr lange von Kopf bis Fuß ab. Dann legte sie sich wieder auf´s Sofa, machte aber einen verstörten Eindruck. Im Lauf des Tages, durch die vielen Eindrücke und Erlebnisse, fing sie sich dann wieder und schien "normal" zu sein.

 

Im Krematorium angekommen mussten wir den nächsten schweren Schritt tun: wir mussten Duke - nun auch seinen Körper - in die Hände eines fremden Mannes geben. Der bisher schwerste Moment in meinem Leben, als er auf dieser "Bahre" durch die Tür und von uns weg geschoben wurde. Wir hatten ihm kleine Geschenke mitgegeben, die mit ihm in das Feuer gegeben wurden: drei gelbe Blumen (seine Lieblingsfarbe), einen Brief, ein kleines Kuscheltier, ein Armband von mir und ein Paar Wienerle. Der Kremierungsvorgang sollte etwa 1,25 Stunden dauern, so dass wir mit Nala einen Spaziergang machten und ein wenig im Auto herumfuhren. Um 13:41 Uhr haben wir Dukes Körper aus den Händen gegeben, um 15:05 Uhr konnten wir seine Asche in Empfang und mit nach Hause nehmen. Die Urnen, die es im Krematorium zu kaufen gab, haben uns alle nicht gefallen. Zu golden, zu glitzernd, zu schick, zu "0815". Wir haben uns vorerst für eine schlichte Holzbox entschieden, auf deren Vorderseite man ein Foto einschieben kann. Das richtige "Gefäß" wird uns finden, früher oder später, da bin ich ganz sicher. Mit "Duke" auf dem Schoß fuhren wir dann vollkommen erschöpft von der vorherigen Nacht und dem Erlebten am Tag nach Hause.

 

FORTSETZUNG FOLGT 

 


13.02.2019      der schwärzeste tag - abschied von meinem seelenhund Duke - TEIL i

Am frühen Morgen des 31.01.2019 hat mein Seelenhund Duke seinen Körper verlassen und sich auf den Weg ins Licht gemacht. Der Tag zuvor war ein "Ok-Tag" gewesen. Er hatte morgens einmal viel erbrochen, war dann aber den ganzen Tag über normal, gut drauf und mittags noch mit mir und Nala, abends mit seinem Herrchen spazieren gewesen. Hat sein Abendessen mit Appetit verspeist und sich dann zur Ruhe in sein Bett im Wohnzimmer gelegt. Er war ein bisschen unruhig, hat immer wieder gehechelt, so dass ich mich zu ihm gelegt und ihn beruhigt habe. Wie unzählige Male zuvor habe ich ihm gesagt, dass er gehen darf, wenn er das möchte und wenn er nicht mehr kann. Als wir gegen 22 Uhr ins Bett gegangen sind, war er ruhig und hat geschlafen. Um 23 Uhr kam Duke zu uns ins Schlafzimmer, hat dort etwa eine Stunde geschlafen und ist kurz nach Mitternacht aufgestanden, weil es ihm nicht gut ging. 

 

Foto: Kerstin Junker

 

Er hat riesige Mengen erbrochen, sich dann im Bad auf die Fliesen gelegt und wollte nicht mehr aufstehen. Gemeinsam konnten wir ihn dann dazu bringen, ins Wohnzimmer zu kommen und sich dort hinzulegen. Er lag aber immer auf dem Boden, nicht in seinem Bett und hat stark gehechelt. Ich glaube, ich wusste es in diesem Moment. Wahrhaben wollte ich es aber nicht. Duke war die ganze Nacht unruhig, hat immer wieder erbrochen. Sein Herrchen war zuerst bei ihm, bis etwa halb zwei, dann habe ich mich zu ihm gelegt. Um vier Uhr war ich so verzweifelt, wusste nicht, was ich tun sollte. Duke wollte und sollte auf keinen Fall in der Klinik sterben, alles in mir sträubte sich dagegen, ihn mitten in der Nacht ins Auto zu zerren und in die Klinik zu fahren. So blieb mir, seinen letzten Wunsch zu respektieren und ihm so viel Kraft und Liebe, Geborgenheit und Trost mit auf seine letzte Reise zu geben, wie ich konnte. Ich hielt ihn im Arm und als gegen halb fünf seine Unruhe nachließ, schlief ich ein. Um 5:22 Uhr bin ich aufgewacht und wusste eigentlich gleich, dass Duke nicht mehr hier ist. Dass ich nur noch seinen Körper in meinen Armen halte. Unser großer Kämpfer, mein bester Freund und der, der immer tief in meine Seele blicken konnte, hatte seinen irdischen Körper verlassen.

 

FORTSETZUNG FOLGT

 


23.01.2019                      Ein Hundegeburtstag - alles Liebe, kleine Maus!

Bis ich meinen Schatz vor zwei Jahren kennengelernt habe, habe ich die Geburtstage meiner Tiere nicht gefeiert. Es gab für die Pferde ein paar Extra-Möhren, für die Hunde was besonders Gutes zu Essen, aber gefeiert haben wir nicht. Und das liegt auf keinen Fall daran, dass "ein Tier" ja sowieso nicht versteht, dass es Geburtstag hat. Der Grund ist einfach: in meiner Familie wurden und werden Geburtstage nicht gefeiert, nicht klein und schon gar nicht groß, so dass auch ich das übernommen und meinen eigenen Geburtstag nicht gefeiert habe. Bis jetzt eben. Und es macht so viel Spaß! Wir haben an Nalas Geburtstag, am 20.01., ein paar alberne Fotos mit bunten, glänzenden Hütchen, hässlichen Pappbrillen und rosa Prinzessinnenluftschlangen gemacht und die Geschenke in Zeitungpapier eingewickelt. Es war so schön, den Hunden (Duke hat natürlich auch was zum Auspacken bekommen) zuzusehen, wie sie voller Freude das Zeitungspapier aufreißen um zu sehen, was "darunter" ist. Ein Liedchen haben wir auch gesungen ("Wie schön, dass du geboren bist") :-)

Man kann sich sicher über Sinn und Unsinn von Geburtstagsfeiern für Hunde streiten, aber am wichtigsten ist doch bei jeder Feier, dass alle Beteiligten Spaß haben und den hatten wir allemal. In diesem Sinne: Liebste Nala, wir sind so froh, dass du dein Leben mit uns teilst und uns Tag für Tag so viele Lächeln ins Gesicht zauberst. Wir lieben dich wie verrückt und wünschen dir ein gesundes, fröhliches und erlebnisreiches siebtes Lebensjahr! 


11.01.2019                                          Gute Reise, kleiner freund

Am 10.01.2019 wurdest du mitten aus dem Leben mit deinen Menschen gerissen. Wir werden dich in Erinnerung behalten als immer fröhlichen, gut gelaunten Freund. So oft hast du Nala zum Spielen animiert, uns Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert durch deine Lausbubenart und manchmal auch ein Kopfschütteln entlockt - ich sag´ nur "immer mitten auf den Weg" :-)

Dein Tod hat mich tief getroffen, mich unendlich traurig gemacht, auch weil ich erahnen kann, wie es deinen Menschen ohne dich geht. Hab eine gute Reise, kleiner Freund. Du hast auf ewig einen Platz im Herzen vieler Menschen, denn

 

"Was im Herzen liebevolle Erinnerungen hinterlässt und die Seele berührt kann weder vergessen werden noch verloren gehen."

 

*BUDDY*


04.01.2019                     Gedanken zur Pferdehaltung - der Offenstall

Pferdetraining Tierkommunikation Nina Folle Pferde Hunde Pferdetraining Tierverhaltenstherapie Pferdeherde Fohlenaufzucht

Auf diesem Bild ist ganz links mein Carli mit einigen seiner Kumpels auf der Fohlenkoppel zu sehen. So frei und unbeschwert sollten alle Pferde aufwachsen und möglichst auch als "Erwachsene" so weiterleben dürfen. Leider ist das auch heute noch viel zu selten der Fall. Warum ist das so und was kann getan werden, damit sich das ändert? Eine Frage, die ich mir sehr oft stelle und auf die ich so meine ganz eigenen Antworten habe …

 Eines der häufigsten Argumente für Boxenhaltung ist meiner Erfahrung nach "Aber im Offenstall ist doch die Verletzungsgefahr so groß!", gleich gefolgt von "Der/die wird mir zu dick, wenn er/sie ständig Zugang zum Heu/Gras hat." und "Der friert doch im Winter, wenn der nicht im Stall steht." Keines dieser drei Argumente rechtfertigt es, ein Pferd dauerhaft ohne echte Sozialkontakte (Schnuppern durch Gitterstäbe gilt hier definitiv nicht) in eine Box zu sperren. Vorab sei gesagt: natürlich ist Offenstallhaltung nicht für jedes Pferd die optimale Haltungsform. Da gibt es sehr alte oder kranke Pferde, Pferde, die einfach nicht sozialverträglich sind (was oft aus Haltungsfehlern in Fohlen- und Jungpferdealter resultiert) oder tatsächlich auch Pferde, die sich - zumindest nicht 24 Stunden am Tag - in einer Gruppe einfach nicht wohl fühlen. Das muss dann akzeptiert werden und darauf muss individuell eingegangen werden.

Und ja, Offenstall ist nunmal nicht gleich Offenstall. Schon so mancher Pferdehalter hat sich bei Matsch und Regen mit den besten Vorsätzen einen Offenstall angeschaut und hätte den Hof am liebsten rückwärts wieder verlassen, auf dem schnellsten Weg zurück ins beheizte Reiterstübchen der hiesigen Reitsportanlage - mit Boxenhaltung. Ist ja viel praktischer und naja, das Pferd kommt ja ab und zu auf´s Paddock und auch mal auf die Wiese. Was ich sagen will ist, dass ein schlecht durchdachter Offenstall ohne befestigte Ausläufe und frostsichere Tränken natürlich immer ein Provisorium - vor allem für den Menschen - ist und dies eine Tatsache ist, die viele Pferdehalter abschreckt.

Nicht in jeder Region Deutschlands gibt es die Möglichkeit, sein Pferd so unterzubringen, wie es sein soll und wie man es gerne hätte. Wichtig finde ich aber, dass man sich Gedanken macht und das Bestmögliche "rausholt". Oft höre ich, dass es "früher ja viel schlimmer" war, denn "da standen die Pferde ja in Ständern". Richtig. Früher wurden auch die Kinder in der Schule von ihren Lehrern verhauen und niemand hat sich was dabei gedacht. Zeiten ändern sich - Gott sein Dank - und der Fortschritt macht auch vor der Pferdehaltung nicht Halt - es geht nur anscheinend alles irgendwie viel langsamer.

Da gibt es Pensionsstallbetreiber, die von artgerechter Haltung und Fütterung so wenig Ahnung haben wie ich von Quantenphysik. Und wenn man es dann als engagierter und informierter Pferdehalter wagt, sich wegen angeschimmelten Strohs zu beschweren, hört man Aussagen wie "Mach das außenrum einfach ab, dann geht das." Da wird eine Portion Heu in die Box geschmissen, die nach 30 Minuten aufgefuttert ist und das Pferdchen steht dann halt von abends um sieben bis morgens um sechs ohne Futter in seiner - immerhin sehr geräumigen - Box. 

Ich möchte nichts und niemanden verteufeln und anklagen. Was ich aber wirklich nicht verstehe ist, dass man sich nicht über die Bedürfnisse eine Tieres - egal welchen Tieres - informiert, bevor man es sich "anschafft". Und dann wägt man eben ab, inwieweit man sie erfüllen kann oder eben nicht. Und zieht Konsequenzen daraus, auch wenn das bedeutet, dass der Traum vom eigenen Pferd noch ein Weilchen warten muss. So viele Menschen sind sich der Verantwortung, die wir gegenüber unseren Pferden haben, kein bisschen bewusst. Das Pferd wird in Vollpension untergebracht und man zahlt ja schließlich dafür, dass es versorgt wird. Die individuellen Bedürfnisse werden viel zu oft völlig außer Acht gelassen. Das macht traurig.

Auch ich war immer wieder am Hadern, Hin- und Herüberlegen, Suchen. Mein Pferd stand zwei Jahre in einem Privatstall mit sechs Boxen. Ja, BOXEN. Der Stall ist offen und lichtdurchflutet, Gitterstäbe gibt es nicht und mein Carli verbrachte im Winter nur die Nächte im Stall, im Sommer war er 24 Stunden auf der Weide. Mittlerweile steht er in unserem eigenen Offenstall direkt am Haus. Vieles ist toll, Manches aber eben auch nicht. Obwohl ein Großteil der Fläche befestigt ist und die Pferde bei jedem Wetter sauber und trocken stehen können, gibt es immer noch Dinge, die besser sein könnten. So haben wir zum Beispiel keine frostsicheren Tränken, was bedeutet, dass wir - ist die Eisschicht in der Zinkbadewanne, die den Pferden als Tränke dient, zu dick - mit dem Eispickel ran müssen. Carli ist krank, er hat Borreliose. Daher ist er eingedeckt, weil sonst bei nasskaltem Wetter die Rückenprobleme wieder aufkommen. Per Tierkommunikation habe ich herausgefunden, dass auch für mein Pferd die Vorteile einer durchdachten Offenstallhaltung überwiegen. Aber Gedanken mache ich mir trotzdem immer wieder - und genau so soll es ja auch sein. Unser Pferd darf nicht selbst entscheiden, wird meist nicht gefragt und muss mit den Entscheidungen (und Vorlieben?) seines Menschen leben. Alleine deshalb müssen wir immer wieder hinterfragen, ob wir unsere Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen im Sinne unseres Pferdes treffen - und hierbei ist die Haltungsform nur ein kleines Puzzleteil.

 


02.01.2019                                               Zeit zum Innehalten

Nina Folle Pferd Carli Spaziergang Wald Tierkommunikation Tierfotografie Pferdetraining

Die Zeit "zwischen den Jahren" ist für mich immer eine besondere Zeit. Einerseits schön, weil alles etwas langsamer geht, andererseits auch irgendwie anstrengend, weil viele Besuche von und bei Verwandten anstehen, die vielen Feiertage meinen Alltag durcheinanderbringen. 

In diesem Jahr habe ich, bis auf die zwei Tage nach den Weihnachtsfeiertagen, drei Wochen Urlaub und habe die Zeit genutzt um Revue passieren zu lassen, was das Jahr 2018 mir gegeben und genommen hat. Die größten Geschenke in diesem Jahr waren definitiv unsere Dori, die so wunderbar zu Carli passt und die Tatsache, dass Duke trotz all seiner gesundheitlichen Probleme und entgegen aller Prognosen noch immer bei uns ist - auch wenn das Leben mit einem pflegebedürftigen Hund nicht immer einfach ist. Auch für meinen Freund, der immer zu mir und hinter mir steht, bin ich unheimlich dankbar.

Vieles ist in diesem Jahr auch nicht so gelaufen wie erhofft, aber ich werde immer besser darin, die positiven Seiten zu sehen und nicht die negativen. Was mich aber, wie jedes Jahr, auch diesmal wieder sehr beschäftigt hat ist die Silvesterknallerei und die damit verbundenen Strapazen für viele Tiere, seien es Haustiere, sogenannte Nutztiere oder Wildtiere. So viele Entlaufen- und Vermisst-Meldungen, viele Totfunde und auch einfach "nur" tausende ängstliche Tiere am Silvestertag und in der Nacht, die sich unter Tischen und Bänken verkriechen. Wie gut, dass zumindest auch hier die Tierkommunikation, gute Vorbereitung und verschiedene Hilfsmittel wie Bachblüten,  Adaptil oder das Thundershirt unterstützen können. Ich hoffe, ihr habt Silvester alle gut hinter euch gebracht und wünsche euch und euren Vierbeinern ein gesundes und glückliches neues Jahr!